Sonntag, 19. August 2018

Glückliche, entspannte Garten-Tage im August

Im August genoss ich nochmals gut zwei Wochen Ferien. Im Gegensatz zum Juni, als wir Süd- und Mittelschweden bereisten (HIER meine ersten Eindrücke, Tipps und Empfehlungen zu Schweden und HIER mein Besuch in Dalarna bei den Dala-Pferdchen) wollten wir dieses Mal daheim bleiben.


Ich liebe unseren kleinen, gemütlichen, naturnahen Garten und das Wetter im August war nicht nur heiss, sondern auch fast jeden Tag sonnig und schön, da musste ich wirklich nicht woanders hin :-)
Wie es schien, mögen auch die Vögel unseren Garten... sie finden sich jeden Tag zahlreich ein und ich mag es sehr, ihnen zuzuschauen.


Es gab auch viel zu giessen: Tomaten, Chillis, Zucchini, Gurken und Blumen waren durstig. Und nicht zuletzt gab es auch eigenes Gemüse zu ernten und zu geniessen. Noch sonnenwarme, aromatische Berner Rosen - Tomaten direkt auf den Teller - herrlich!


Rüebliraupen, Schmetterlingspuppen, sowie später Schwalbenschwanz-Schmetterlinge (HIER mehr dazu) leben weiterhin Generation nach Generation bei mir. Sie forderten ihre Nahrung, ein sauberes Gehege und nach dem Schlüpfen und fertig entfalten so schnell wie möglich die Freiheit!


Kleinere Arbeiten, welche teilweise schon längere Zeit liegen geblieben waren, konnten auch endlich erledigt werden. Ich habe die verblühten Rosen geschnitten...


... ups! Einmal mehr habe ich irrtümlich auch einen noch recht schönen Rosenzweig abgeschnitten. Wie immer in solchen Fällen kommen die Rosen in eine Vase und können uns so noch tagelang erfreuen.


Gerade für einzelne Zweige oder Blüten mag ich kleinere oder grössere Glasflaschen. Wenn mir jeweils eine schöne in die Finger kommt, wasche ich sie gut aus und nehme sie mit in meine Vasen-Sammlung auf.


Es blieb aber auch genügend Zeit für Musse und das Blättern in den mitgebrachten Schwedischen Zeitschriften. So konnte ich auch noch etwas länger in Schwedischen Häuschen, Landschaften und Dekorations-Ideen schwelgen.


Erinnert ihr euch noch an die Geranien, welche ich Anfang Mai gepflanzt und euch Anfang Juni (hier) gezeigt hatte? Sie haben sich wunderbar entwickelt und hängen mittlerweile noch tiefer als auf dem Foto unten bis übers Fenster hinab. Wir bekommen dafür ständig Komplimente von unseren Nachbarn und von Besuchern...


Etwas Sorge haben uns die Geranien dennoch gemacht: Sie sind so schön und üppig gewachsen, dass sie seit Juni drei mal vornübergekippt und über 2.5 Meter in die Tiefe auf den kleinen Sitzplatz gefallen sind, zum Teil auf die darunter stehenden Chilli- und Tomatenpflanzen... Zum Glück ist nie etwas schlimmeres passiert und wir konnten die leicht lädierten Geranien jeweils wieder einpflanzen. Nun haben wir endlich aus den Erfahrungen gelernt und Stützen montiert, so dass die Geranien sicher oben bleiben.

Und so sieht unterdessen der Blick aus unserer Küche, eingerahmt von Geranien-Blüten aus:


An einigen Stellen wächst sogar das Grün-Blumige von oben mit dem Grün-Tomatigen von unten zusammen. Natürlich nehmen die Pflanzen etwas Helligkeit weg, aber hier auf der Südseite haben wir noch immer genügend Licht. Das Dschungel-Artige gefällt mir auf jeden Fall gut - und ich geniesse diesen Ausblick sehr.


Während der Ferien sind wir natürlich nicht immer nur zu Hause und im Garten gesessen. Ich hatte mir vorgenommen, Tagesausflüge in der Schweiz zu unternehmen...


Unser Land ist so schön und es gibt so Vieles, was ich als Schweizerin selbst noch nicht kenne und noch nicht entdeckt habe.

Unter Anderem haben wir folgendes gesehen:
- Wandern im schönen Murgtal
- Viamala Rheinschlucht - eine willkommene Abkühlung im heissen Sommer
- Das Ballenberg Freilichtmuseum mit vielen schönen, alten Häusern
- Den Lauerzersee, einmal nicht nur von der Autobahn aus
- Den Eichhörnchenweg in Arosa auch einmal im Sommer

Schade, dass die Ferien nun vorbei sind! Ich hätte noch so viele Ideen und Vorhaben gehabt, sowohl für den Garten, als auch für Ausflüge.
Kennt ihr das auch, wenn die schöne Zeit nur so vorbeifliegt und am Schluss noch so viel mehr zu tun wäre...?

Liebe Grüsse, Miuh

P.S. gerne zeige ich die glücklichen, entspannten Gartentage im August auch beim Friday Flowerday, beim Freutag und beim Gartenglück.

Samstag, 18. August 2018

Leinsamen im eigenen Garten!

Leinsamen liebe ich - ob pur, im Müesli, auf Knäckebrot oder über ein Joghurt gestreut... und Leinsamen sind gesund. Woher Leinsamen genau kommen und wie sie wachsen, habe ich mir aber nie wirklich überlegt - bis ich bemerkte, dass Lein in meinem Garten wächst und ich sogar einige eigene Leinsamen ernten konnte:


Dabei ist Lein, der auch Flachs genannt wird, eine alte Kulturpflanze. Früheste Funde im Iran, in der Türkei und in Syrien sind auf 7500 - 6000 v. Chr. datiert, in Mitteleuropa tauchte er etwa um 5700 - 4100 v. Chr. auf. Mehr dazu findet ihr auf Wikipedia.

Verwendet werden kann die Pflanze auf zwei Arten: für Leinsamen (Saatlein / Öllein), aus welchem unter anderm Öl gewonnen wird und Faserlein, aus welchem Leinen-Stoffe hergestellt werden können. Eine kleine Wunderpflanze also! Und wie kam sie nun in meinen Garten?


Wie so vieles, was momentan bei uns im Garten wächst, stammt unser Lein wohl aus dem Vogelfutter.


Die Pflanze sieht sehr unauffällig aus: ein feiner Stängel mit einzelnen kleinen Blättchen und ein zartes, hellblaues Blümchen, welches später zu einer kleinen, grünen Kugel wird. Deshalb war ich lange gar nicht darauf aufmerksam geworden. Die meisten Pflänzchen vertrockneten bald wieder, oder wurden ausgerissen.


Einige wenige gingen jedoch in einem grossen Topf auf, den ich später auf die Südseite an die Sonne stellte - und das war ihr Glück!


Die grünen Samenkapseln reiften, vertrockneten und wurden braun. Da ich gerade viel im Garten herumstreife und überall wo es geht Saatgut abnehme, wurde ich nun darauf aufmerksam! Was da wohl drin ist?


Ich erntete einige der Kapseln, um sie zu öffnen...


... und staunte nicht schlecht! Was ich da aus den vertrockneten Köpfchen dieser Pflanze schälte, sah aus wie Leinsamen! Im Internet suchte ich nach der Pflanze und auch dort schien sich meine Vermutung zu bestätigen.


Selbstversuch macht klug, dachte ich mir und probierte mutig eines der Sämchen - und tatsächlich: es schmeckt nach Leinsamen, mmh!


Die Ausbeute von einem Stängel mit drei Samenkapseln ist nicht gross, aber meine Freude über eine eigene, ganz kleine Leinsamen-Ernte ist dafür riesig!


In der Zwischenzeit war ich auch zu Besuch im Freiluftmuseum Ballenberg. Dort stehen wunderschöne originale, alte Häuser aus verschiedenen Regionen der Schweiz und auch altes Handwerk wird gezeigt. Mehr darüber schreibe ich bald noch in meinem Geheimtippreisen-Blog.


Da war er wieder, der Lein / Flachs! Hier war Faserlein angebaut worden, der nun zum trocknen ausgelegt und später unter dem Dach eines alten Emmentaler Bauernhauses aufgehängt wurde.


Aus diesen Stängeln können anschliessend durch aufwändige Verfahren Fasern gewonnen werden, welche man zu Leinen-Stoff verarbeiten kann.


Faserlein bevorzugt gemässigtes, feuchtes Klima und ist deshalb eher typisch für die Schweiz. Öllein / Saatlein bevorzugt hingegen heisses, trockenes Klima - klar haben sich die Pflanzen dieses Jahr mit dem Rekord-Sommer bei uns wohlgefühlt und konnten aus ein paar verlorenen Vogelfutter-Kernen ohne Pflege gedeihen und wieder reife Leinsamen hervorbringen.


Habt ihr auch schon Lein angebaut, oder etwas Anderes, eher unerwartetes, vielleicht sogar essbares im Garten gefunden? Auf eure Erfahrungen und Erlebnisse bin ich gespannt!

Habt ihr meinen Blog schon abonniert? Auch darüber würde ich mich natürlich sehr freuen.

Liebe Grüsse, Miuh

P.S. gerne zeige ich die Lein-Pflanzen aus dem eigenen Garten auch beim Freutag und beim Gartenglück.