Sonntag, 15. Januar 2017

Chai-Sirup (Rezept)

 
Seit ich den Chai-Sirup vor einigen Jahren entdeckt habe, mag ich im Winter nicht mehr ohne sein! Am liebsten leere ich einen guten Schluck davon in den Schwarztee, aber auch in (heisser) Milch oder Kaffee schmeckt er winterlich würzig gut. Ein schöner Chaitee oder Chai-Latte wärmt so richtig nach einem Spaziergang draussen in der Kälte - und ich glaube fest daran, dass er mit den enthaltenen Gewürzen auch hilft, wenn mich eine Erkältung erwischen will oder erwischt hat... Besonders Chilli und Ingwer desinfizieren und lösen mit ihrer Schärfe wohltuend spürbar.

So ein hübsches Fläschchen Chai-Sirup eignet sich übrigens auch gut als Geschenk / Mitbringsel aus der eigenen Küche!
Gerne verrate ich euch hier mein Rezept: ich habe es für mich über die Jahre erpröbelt und angepasst, es gibt aber natürlich nicht das "eine, richtige Chai-Rezept"...! Ehrlich gesagt mache ich jeweils gleich die dreifache Menge, aber Achtung: dafür braucht es einen ganz schön grossen Kochtopf!

Chai-Sirup Rezept:
Zutaten / Vorbereiten:

* Saubere, ausgekochte Gläser / Flaschen bereitstellen. Gerne benutze ich dafür gesammelte Flaschen verschiedener Grössen von Fruchtsäften, Tomatensauce, etc. die ich wiederverwende.

* 1 EL Schalenabrieb einer Bio-Orange,  * 8 cm frischer Ingwer in Scheiben,  * 1 Chillischote frisch oder getrocknet in Stücken,  * 2 Beutel Schwarztee
-> Bereit stellen

* 2 ganze Anissterne,  * 2 Zimtstangen in Stücken,  * 1EL ganze Nelken,  * 1EL Kardamomkapseln,  * 1 Vanillestange längs aufgschnitten und in Stücken
-> In einer Bratpfanne trocken ganz leicht anrösten, bis sich die Aromen etwas entfalten.

* 7,5dl Wasser,  * 500gr Rohrohrzucker
-> Aufkochen lassen in einer grossen Pfanne. (Achtung: immer beaufsichtigen!)
Zubereitung: Wenn das Wasser-Zucker-Gemisch anfängt, zu kochen, alle anderen Zutaten beifügen und unter ständigem Umrühren mindestens 15 Minuten köcheln und blubbern lassen. Immer beaufsichtigen, denn das Zuckerwasser schäumt schnell und kann dann überkochen! 
Ab 15 Minuten jeweils wenig Chai-Sirup auf einem kleinen Teller erkalten lassen und prüfen, ob die Konsistenz schon passt. Auch die Hitze kann reduziert werden. (bei mir mit dreifacher Menge dauert das Kochen normalerweise ca. 30 Minuten)


Abfüllen: Sobald der Sirup euch von der Konsistenz her passt, könnt ihr ihn noch heiss durch ein Sieb (und am einfachsten auch durch einen Trichter) in die bereitgestellten Flaschen oder hohen Gläser füllen. Achtung: klebrige Sauerei-Gefahr ;-) Die Flaschen Anfangs zum Auskühlen auf den Kopf stellen und später im Kühlschrank aufbewahren.
Anmachen / Benutzen: Meistens leere ich einen guten Schluck Chai-Sirup in eine Tasse Schwarztee, manchmal mit einem Schluck Kaffeerahm oder Milch dazu, so wird der Tee zu einem Chai-Tee. Mischt ihr den Chai-Sirup in eine Tasse heisse Milch (oder auch halb Schwarztee, halb Milch), habt ihr eher einen Chai-Latte. Wer gerne aromatisierten Kaffee mag, gibt etwas Chai-Sirup in die Kaffeetasse. Wenn ich erkältet bin, nehme ich auch mal einen Löffel pur, wie Medizin - das brennt so schön im Hals und löst irgendwie. So weit zu meinen erproten Anwendungsmöglichkeiten... Ich habe auch schon gehört, dass Leute den Chai-Sirup in den Teig von Weihnachtsgebäck geben, ausserdem habe ich mir überlegt, ob der Sirup wohl in Prosecco schmecken würde? (das könnte aber auch grauenhaft sein...) Als Beigabe zu einem weihnachtlichen Dessert wäre der Chai-Sirup auch möglich, z.B in einem Tiramisu einen schluck Chai-Sirup (ev. anstatt Alkohol) in den Espresso für die Biscuits? Probiert ruhig nach Lust und Laune aus, aber bitte nicht überall rein, ich kann mir vorstellen, irgendwann verleidet einem der starke Geschmack ;-)

Die Haltbarkeit des Chai-Sirups hängt von der Sauberkeit der Gläser und Geräte ab, aber auch davon, wie stark der Sirup eingekocht wurde. Grundsätzlich konserviert der viele enthaltene Zucker sehr gut. Ich habe Chai-Sirup längstens schon ca. 1 Jahr behalten, hatte aber auch einmal nach ca. 2 Monaten schon Schimmel in einem Deckel. (Wahrscheinlich war da etwas dran oder ist mir hineingeraten...)

All die feinen Gewürze und Zutaten in der Pfanne sind doch zu schade zum einfach wegwerfen... Wenn ihr sie zusammen mit 2-3 Tassen Wasser und einem neuen Beutel Schwarztee nochmals aufkocht und anschliessend direkt in die Tassen absiebt, habt ihr gleich den ersten (sehr starken!) Chai-Tee. Mit etwas Kaffeerahm oder Milch verfeinert ist er aber gut trinkbar.
Wenn ihr die verwendeten Gewürze mögt, könnt ihr die nun ausgekochten Stückchen auf einer Schicht Haushaltspapier ausbreiten und über einem Gitter trocknen lassen. Ganz trocken könnt ihr diese grobe Gewürzmischung als Winterliches / Weihnachtliches Potpourry verwenden.
Nun aber zum Wohle, geniesst den feinen Chai-Sirup / Chai-Tee und bleibt Gesund!
Liebe winterliche Grüsse, Miuh

P.S.1 Lotta hat vorgeschlagen, für "Bunt ist die Welt" ein Getränk in Szene zu setzen...  ich kann euch sagen, es ist gar nicht so leicht, eine einfache Tasse Tee - und erst recht nicht, einen grossen Topf voll dampfendem Chai-Sirup - zu fotografieren :-)
P.S.2 Meine ersten Tassen vom neu gekochten Chai-Tee werde ich heute in aller Ruhe geniessen und ins Winterwonderland draussen hinaus staunen - Meine Sonntagsfreude für Rita.
Und gerne auch verlinkt mit: ANL "A New Life / Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Lebensqualität"




Sonntag, 8. Januar 2017

Wintergarten, gefiederte Besucher und gefrorene Seifenblasen

Nun ist es doch noch "richtig" Winter geworden... juhu!
Aber von Anfang an: Letztes Wochenende war hier alles noch ohne Schnee, aber schon wunderschön verzaubert von Raureif.
Ich habe mich sehr gefreut, dass verschiedene Vögel, wie diese Blaumeise, gerne noch die  feinen Sämchen aus den extra stehen gelassenen Nachtkerzen (hier mehr dazu) picken!
Unterdessen hat sich nun eine ca 15 cm dicke Schicht Schnee über den Garten und Alles gelegt. Ich freue mich! - und zeige meine Freude über den Winter gerne auch bei Ritas Sonntagsfreude (hier). Wenn der Schnee alles verdeckt, ist für den Garten definitiv und nun auch sichtbar die Winterpause angebrochen.
Das Fass mit den Erdbeeren (hier die Geschichte dazu), die alte Badewanne, in welcher im Sommer Zucchini wachsen (hier mehr darüber) , der alte Korb, in dem im Frühling die Akeleien so schön blühen (zum Beispiel hier) und der kleine Gartentisch auf der Südseite, an dem wir mit viel Glück schon ab Februar draussen brunchen können (wie hier etwas später im Jahr..) - Alles ist winterlich weiss verpackt.
Auch unser Weihnachtsbaum steht unterdessen draussen... ich möchte ihn nicht verbrennen oder in den Abfall werfen, sondern als Versteckmöglichkeit für Vögel und andere Tiere noch etwas im Garten erhalten. Äste und Stamm werden wohl später im Garten verwendet, wenn mir nicht noch etwas Anderes einfällt?

Und nun, mit der geschlossenen Schneedecke kommen die Vögel auch gerne ans Häuschen mit dem Vogelfutter... das Rotkehlchen:

Viele Spatzen (Sperlinge):




Kohlmeisen, Blaumeisen:
Wie auch viele, die ich mit dem Fotoapparat noch nicht erwischt habe: ein Buntspecht, Schwanzmeisen, Haubenmeisen,... Ich finde alle so süss und mag sie sehr! Dementsprechend oft stehe ich am Fenster und staune hinaus. Auch die Katzen staunen gerne mit und lecken sich manchmal heimlich das Mäulchen...


Gestern habe ich auch endlich ein Winter-Experiment gewagt, das mich schon lange gereizt hat:
Seifenblasen gefrieren lassen? Dass das so einfach ist und sogar funktioniert, wenn die Temperatur draussen nur bei ca. -2C ist, hätte ich nicht gedacht! Auf gut Glück habe ich einige Seifenblasen gepustet, von denen wenige auf unserer Weihnachts-Tanne hängenblieben und nach einer knappen Minute tatsächlich einfroren!

Wenn Ihr das auch probieren möchtet, könnt Ihr ganz normale Seifenblasen-Lösung verwenden und wild jede Menge Seifenblasen in die Welt pusten, oder vorsichtig durch einen Trinkhalm und die Blase dann an gewünschter Stelle absetzten.
Ein natürlicher (draussen-) Weihnachtsbaumschmuck, wie aus feinstem Glas... Jede gefrierende Seifenblase sieht etwas anders aus und schon der Prozess, wie der Frost auf der schillernden Blase voranwandert, ist absolut faszinierend anzusehen! Bestimmt werde ich das noch öfters probieren, auch mit anderen Untergrundmaterialien oder Lichtsituationen... Meine ersten Ergebnisse zeige ich unterdessen gerne bei "Bunt ist die Welt" - "eine runde Sache"
Nichts ist für immer, auch keine gefrorenen Seifenblasen... aber sogar wenn sie platzen, sind sie noch kleine Kunstwerke! Sie ploppen nämlich nicht einfach so weg, sondern öffnen sich an der schwächsten Stelle und schnurren dann langsam und dekorativ zusammen.

Liebe Grüsse und schöne Wintertage Euch allen, Miuh