Samstag, 4. April 2020

Zöpfli, Häschen und noch einiges mehr...

Ostern ist nahe und auch wenn das Osterfest dieses Jahr bei vielen etwas anders ausfällt als sonst, dürfen wir es uns doch fein machen! Was passt da besser, als süsse kleine Häschen oder andere kleine Tierchen aus Zopfteig, die wir zum essen gern haben? Ob gleich zum Frühstück, zum Brunch oder für Nachmittags - die Zopftierchen passen immer! Ausserdem zeige ich Euch hier mein liebstes Zopf-Rezept und die einfache Anleitung, um kleine Zöpfli zu backen, die das ganze Jahr über super ankommen!




Naaaa, wer kann da auch nicht widerstehen? Begleitet ihr mich dabei, wie ich meinen Klassiker backe, mit dem man ausser Zöpfchen zu jeder Jahreszeit und zu jedem Fest etwas passendes zaubern kann...? Nach dem Grundrezept zeige ich euch gleich einige Varianten:




Die Schüssel habe ich damals noch von meiner Grossmutter erhalten, als sie ihren Haushalt auflösen musste. Eine wunderschöne Erinnerung an sie, auf die ich sehr Acht gebe! Alte Gegenstände mit Geschichte liebe ich sehr - umso mehr, wenn es meine eigene Familiengeschichte ist.

Unterdessen lasse ich allerdings oft meinen Teig von der Küchenmaschine kneten - bequem ist das schon, wenn auch nicht so nostalgisch...


Zopfteig - Rezept


1kg Zopfmehl
2 Kaffeelöffel Zucker
3 Kaffeelöffel Salz
1-2 Päckli Trockenhefe (je für 500gr Mehl) oder ca 1/2 - 1 Würfel frische Hefe in etwas lauwarmer Milch aufgelöst

... in einer genügend grossen Schüssel mit einem Löffel gut vermischen und eine Vertiefung formen

5dl Milch (leicht erwärmt)
120gr Butter (vorsichtig geschmolzen, ev. gleich in der Milch mit erwärmen)

... in die Vertiefung leeren und alles gut zu einem glatten Teig kneten. Falls der Teig zu trocken oder zu klebrig ist, noch ein kleines Bisschen Wasser hinzutröpfeln oder ein wenig Mehl darüberstäuben und weiter kneten, bis der Zopfteig schön geschmeideig wird!

Den Teig mit einem leicht feuchten Tuch zugedeckt an der Wärme für mindestens 1 Stunde etwa um das doppelte aufgehen lassen. Normalerweise teile ich anschliessend die ca. 1.5 Kilo Zopfteig in Stückchen von ca 80  bis 120 Gramm (alle etwa gleich gross!), rolle ihn unter den Händen zu langen Teig-Würsten und flechte daraus kleine Zöpfli. Oder ihr formt daraus zwei grosse Zöpfe à je 750gr. Diese sollen nochmals mindestens 1/2 bis 1 Stunde aufgehen können, bevor sie später in den Ofen kommen.

Wichtig: Zeit! Mit den Jahren habe ich gelernt, wie entscheidend viel Zeit für den Zopfteig und damit für die feinsten, luftigsten und schönsten Backwaren ist: Lieber lasse ich nun den Teig um die 6 Stunden ruhen, bevor ich ihn weiter verarbeite und anschliessend nochmals 1-2 Stunden aufgehen, bevor gebacken wird. Je mehr Zeit ihr habt, desto weniger Hefe braucht ihr auch!
Wieso also nicht spät Abends den Teig noch vorbereiten, über Nacht aufgehen lassen und am nächsten Morgen frisch backen? Momentan ist das meine liebste Variante für das Wochenende.  




Weiter geht's! Das flechten kleiner Zöpfchen geht ganz schnell und für mich viel einfacher als die grossen Zöpfe mit zwei Strängen. Hier die kurze, hoffentlich auch für euch einfache Anleitung:

Einen langen Teigstrang rollen, damit eine Schlaufe legen, das längere Ende rechts untendurch nehmen, das untere Schlaufenende nach rechts drehen und mit dem Ende von links unten her fixieren.

Auch für grössere Zöpfe nutze ich gerne diese Methode.




Mit Kaffeerahm / Kaffeesahne bestreichen für einen schönen Glanz später (andere nehmen dazu ein verklopftes, rohes Ei), dann das Blech mit den Zöpfchen in den kalten Ofen schieben. Oder: nochmals etwas aufgehen lassen und anschliessend im bereits vorgeheitzten Ofen backen.

Temperatur: 220C unter- und ober-Hitze
Blech-Höhe: Eher untere Ofenhälfte, aber nicht ganz unten
Backdauer: ca. 20-30 Minuten für kleine Zöpfchen oder Teig-Tierchen, eher 30-45 Minuten für grosse Zöpfe. Immer mal wieder kontrollieren!
Wann herausnehmen? Wenn die Oberfläche dunkel-golden glänzt (je nach eurer Vorliebe): eines vorsichtig mit dem Ofen-Handschuh herausnehmen und kurz mit dem Finger an der Unterfläche klopfen. Tönt es etwas hohl? Perfekt, dann ist alles durchgebacken und luftig.
Auskühlen lassen: Die Zöpfli oder Zopf-Tierchen so bald wie möglich einzeln auf ein Gitter legen, um sie auskühlen zu lassen. So bildet sich unten kein Kondenswasser, welches sie durchweichen könnte.




Alle Zöpfli, die wir nicht sofort aufessen mögen, friere ich ein und freue mich später, wenn ich sie Stück für Stück hervornehmen und auftauen kann.

So, nun aber wie versprochen zu all den anderen möglichen Formen, Tierchen und Oster-Dekorationen!

Für die Igel-Stacheln habe ich die Schere benutzt und damit kleine Spitzchen geschnitten. Der Schildkrötenpanzer wurde diagonal mit dem Messer leicht eingeritzt,  um das Muster zu erhalten und kleine Kügelchen für die Beine und das Köpfchen wurden angefügt:




Für das Nestchen habe ich einen langen, ganz dünnen Teigstrang gerollt und einmal um sich selbst geschlungen.

Ein Schoggibrötli / Schoko-Brötchen erhält ihr, wenn ihr ein halbes Schoggistängeli oder sonst ein Stück Schokolade in etwas Teig einarbeitet:





Das Vögelchen / Täubchen entsteht durch einen einfachen Knoten im Teigstrang, vorne etwas angespitzt für den Schnabel, hinten mit der Schere eingeschnitten.

Ein Häschen kann auf verschiedene Arten geformt werden, hier zum Beispiel durch einen Teig-Knoten mit aufgesetztem Kopf:




Ein Häschen könnt ihr aber auch mit einer kleinen Teig-Spirale als Körper und einem angesetzten Kopf formen...

Und die dritte Hasen-Variante ist eine kleine Teig-Kugel als Körper, ebenfalls mit einem oben draufgesetzten Kopf. Durch das Backen hat dieses kleine Häschen einen richtig süssen, fragenden Blick bekommen :-)

Apropos Blick - Für die Äuglein habe ich jeweils Sonnenblumenkerne genommen, natürlich gingen auch Rosinen, wenn ihr diese mögt.




Die kleinen Zopf-Hasen und natürlich auch die Taube oder das Teig-Nestchen eignen sich alle wunderbar als Tisch-Dekoration für den Ostertisch - auch wenn der dieses Jahr wohl etwas kleiner ausfallen wird.

Auch zusammen mit Kindern könnt ihr wunderbar kleine Zopf-Tierchen formen und backen - eine kreative Beschäftigung, bei der erst noch am Schluss jedes der Kleinen etwas selbst gemachtes zum Essen in der Hand hat.

Einige österliche Kombinationen, zum Beispiel für eine Tischdekoration, habe ich hier auch schon ausprobiert: Ein wenig Heu in ein Körbchen füllen und die Häschen, Täubchen oder anderen Zopf-Tierchen dazu. Vielleicht noch ein Ei, kleine Schoko-Eier oder andere Kleinigkeiten rundherum... Fertig, Ostern kann kommen!




Im Moment kann und soll ich, wie viele andere auch, nicht einfach raus und einkaufen gehen. So improvisieren wir bei allem, was wir basteln, dekorieren und bauen mit den Materialen, die wir noch hier zu Hause haben. Upcycling in bester Form! Einer meiner liebsten Sprüche: "kann man noch gebrauchen", hat sich dabei nun schon mehrfach als kleines Glück erwiesen. (Hihi, endlich!)

Anstatt einem Körbchen könnt ihr auch eine Schachtel aus Papier falten oder eine Schüssel nehmen und anstelle von Heu könnt ihr auch Stroh, Holzwolle, etwas Gras, Reisig, Moos oder ein Stück Stoff  hineinlegen. Vielleicht habt ihr auch noch einen Rest Band oder Geschänkbändel und könnt den Zopf-Häschen eine kleine Masche um den Hals binden?




Liebe Grüsse und viel Freude beim backen, Miuh


P.S. Auf meinem anderen Blog: Geheimtippreisen ist es momentan etwas ruhiger. Wenn ihr dennoch eine kleine Flucht von zu Hause wagen wollt, lade ich euch gerne ein, dort etwas herumzustöbern und meine Reiseberichte zu lesen. Aktuell habe ich auch einen Beitrag aufgeschaltet mit Ideen, wie ihr durch die Corona / Covid-19 Krise kommt, ohne rauszugehen. Selbst bin ich heute in die 5. Woche zu Hause gestartet...
https://geheimtippreisen.blogspot.ch/

Der Beitrag: Zöpchen, Häschen und noch einiges mehr ist ursprünglich am 01.03.2014 veröffentlicht worden und nun überarbeitet, mit aktualisierten Fotos und Texten neu erschienen.