Mittwoch, 30. März 2022

Der Frühling hat mich!

Zugegeben: während ich hier schreibe, ziehen draussen langsam Wolken auf und heute Nacht wird es wohl etwas regnen. Aber: FRÜHLING! Habe ich Anfang März noch jedes Blümchen einzeln gesucht und gezählt, sind sie jetzt überall und leuchten so richtig. Mit den sonnigen, warmen Tagen in den vergangenen Wochen konnte man hier beinahe von Stunde zu Stunde zuschauen, wie der prachtvolle, bunte Frühling einzog. Hasel und einige andere Sträucher tragen bereits zartgrüne Blättchen und ich komme gar nicht nach mit fotografieren und freuen.

Für den Moment ohne viele weitere Worte ein wenig Frühling aus meinem Gärtchen für euch...

Kirschpflaumen-Blüten Ende März

Winterschneeball-Blüten am 1. März

Lenzrosen mitte März

Iris mitte März

Primeln und Narzissen mitte März

Letzte Krokus-Blüten ende März

Die Schlüsselblumen im Schatten sind da, ende März

Leuchtende Primeln ende März

Hyazinthen ende März

Lenzrosen ende März

Primeln und weitere Blümchen ende März

Kirschpflaumen - Blüten ende März

Für die kommenden Nächte sind leider nicht nur Niederschläge, sondern auch Temperaturen unter null angesagt. Die meisten Pflanzen werden das problemlos überstehen - sie sind sich späten Schnee und Fröste gewöhnt. Etwas Sorgen mache ich mir nur um die Kirschpflaume (letztes Foto). Im vergangenen Jahr hat leider die Kälte (damals bis minus 5C) die Blüten der Zwetschge wie auch der Kirschpflaume erwischt. Buchstäblich über Nacht war die ganze Pracht dahin und wir konnten später keine einzige Frucht ernten.

Wie geht es euch, geniesst ihr ebenfalls den Frühling und fürchtet die nochmalige Kälte?

Liebe Grüsse, Miuh 


P.S. gerne zeige ich den Wintereinbruch im Garten auch bei der Frühlingsglück Linkparty von Gartenwonne

Donnerstag, 17. März 2022

Sahara - Wüstensand in der Luft

Wenn ich gerade nicht in die Wüste in die Ferien kann, kommt halt die Wüste zu mir? Etwa so kam es mir gestern vor...

Schon vor zwei Tagen war es angekündet worden: es kommt wieder einmal Sahara-Staub zu uns. Zum Glück war mir das bekannt, sonst wäre ich wohl recht erschrocken!

Der feine Wüstensand war durch ein Tiefdruckgebiet mit starken Winden über Marokko aufgewirbelt und mit der süd- / südwestlichen Höhenströmung zu uns transportiert worden. Das gibt es gerade in der sturmreichen Frühlingszeit öfters, doch so stark habe ich es noch nie erlebt.

Immer dunkler und düsterer wurde es am Dienstag morgen, bis schliesslich nicht nur der Himmel, sondern die ganze Luft, ja die ganze Landschaft rundherum düster gelblich-rot eingefärbt war. Ist das wirklich nur der Sahara-Staub, oder findet gerade der Weltuntergang statt? Das habe wohl nicht nur ich mich gefragt.

Tatsächlich: so mag es wohl auch im Krieg aussehen, oder ganz allgemein während einem Feuer (in Australien habe ich das so ähnlich schon erlebt), oder nach einem Vulkanausbruch, oder im Smog einer giftigen, dreckigen Industrie... beklemmend irgendwie.

Nur kurz konnte ich am Nachmittag von der Arbeit weg und hinaus, um ein paar Fotos aufzunehmen. Dabei sah ich: Der Sahara-Staub war nicht gleichmässig in der Luft verteilt, sondern kam tatsächlich in Wolken! Faszinierend. 

Was mir ebenfalls auffiel: Wie stark Fotos in den heutigen digitalen Geräten automatisch bearbeitet werden, noch bevor sie auf der Festplatte landen!

Mit dem Handy habe ich die beeindruckende Stimmung draussen im Garten und in Richtung Himmel aufgenommen - und auf dem Bildschirm erschien: ein ganz normaler, grauer Himmel. Auch die Kompaktkamera hat alle Farben automatisch auf "normal" korrigiert. Nur die Panasonic DMC-FZ2000 hat die Situation tatsächlich genau so festgehalten, wie ich sie selbst sah. Damit hat mich die Kamera einmal mehr beeindruckt und erfreut!

Mit meinem Fotobearbeitungs-Programm habe ich das simuliert: links das originale Foto und rechts "automatische Tonwertkorrektur" - genau so sahen meine Handyfotos aus!


Sonst habe ich die Fotos in diesem Beitrag übrigens nicht bearbeitet (ausser zugeschnitten / die Grösse angepasst).


Für die nächsten Tage ist noch mehr Sahara - Sand in der Luft angesagt. Ich bin gespannt darauf! Ob es wohl nochmals so beeindruckende Stimmungen gibt?

Und ich denke ganz fest an die Menschen, deren Himmel momentan nicht dank eines Naturphänomens so gruselig aussieht, sondern tatsächlich, weil Krieg herrscht. Mir fehlen die Worte.


Liebe Grüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich meinen Himmel voller Sahara - Sand auch beim Freutag und bei galeria-himmelsblicke .

Sonntag, 6. März 2022

Chilis keimen lassen auf Küchenpapier / Zewa

Chilis ziehe ich neben Tomaten jedes Jahr gerne selbst aus Sämchen zu kleinen Pflänzchen, die hoffentlich zu grossen, starken und gut tragenden Pflanzen heranwachsen. In unserem Klima ist das gar nicht so einfach!  

Viele starten mit der Chili-Anzucht schon im Januar oder gar Dezember, um zeitig im Sommer Chilis ernten zu können. Manche sind dafür top ausgerüstet mit zusätzlichem Licht, Heizmatten und Platz für hunderte Pflanzen. Die professionell gezogenen, dicht und kräftig gewachsenen Pflänzchen bewundere ich jeweils sehr!

Mit den maximal 5-10 Chilis, die ich (nebst einigen Tomaten-Stöcken) auf der Südseite an der Hausmauer platzieren kann, bin ich hingegen ein sehr bescheidener kleiner Chili-Fan. In guten Jahren kann ich einige Pflanzen an Familie und Freunde abgeben und ernte mehr Chilis und Peperoncini als ich sofort verbrauchen kann... in schwierigen Jahren gibt es kaum etwas zu ernten und ich bin froh, dass ich nicht davon leben muss. Meist wird es September oder Oktober, bis ich die abgereiften Chilis ernten kann.

Gerne lasse ich mich immer wieder durch Tipps in Chili-Foren inspierieren, bewundere schöne Bilder und das viele Fachwissen. Dort habe ich auch die Idee aufgeschnappt, dass man Chils auf feuchtem Küchenpapier (Zewa) in einem verschlossenen Plastik-Beutel keimen lassen kann. 


Das wollte ich dieses Jahr ausprobieren! Freie Sicht auf die Keimung ist doch eine sehr verlockende Alternative zum "blinden" Warten auf ein Lebenszeichen im Töpfchen voller Erde oder Kokos-Substrat! Anstatt eines professionellen Keimbeutels habe ich kleine, verschliessbare Plastiksäckchen verwendet und anstatt der Heizmatte durften meine Sämchen ab Anfang Februar auf der Heizung liegen - Diese hat idealerweise um die 30C. Dann hiess es warten...


Tatsächlich haben sich schon nach kürzester Zeit (ca. 24-48 Stunden) die ersten Wurzelspitzen gezeigt: nicht bei den Chilis sondern bei den kleinen, orangen, milden Snack-Peperoni. Innerhalb der folgenden 1-3 Wochen folgten drei der Chili-Sorten - und jedesmal habe ich die kleinen Sämchen eingepflanzt, sobald sie gekeimt waren, beziehungsweise eine kleine Wurzel hatten.


Dann ist es passiert: ich habe einen, vielleicht auch zwei Tage nicht aufgepasst - und schon hatte ich beinahe fertige, kleine Pflänzchen - oder besser gesagt: Keimlinge in einem der Säckchen. Die gelben Cayenne Chilis, welche auch sonst relativ schnell und stabil wachsen und jeweils bald Blüten und dann Chilis bilden, hatten so richtig vorwärtsgemacht: Sie waren das perfekte Anschauungsmaterial für die Keimung einer Chili-Pflanze!


Alles hat jedoch nicht funktioniert: Bei einigen (auch sonst eher schwierigen) Sorten hat sich bis heute, ca einen Monat später, nichts getan. In Einzelfällen hat sich rund um die Sämchen sogar Schimmel gebildet - diese werden wohl nicht mehr keimen.


Fazit und meine Erfahrungen mit den Chili-Sämchen auf Küchenpapier im Keimbeutel:

- Ja, es kann funktionieren - juhu! Und die Keimung auf Küchenpapier ist sehr attraktiv und unterhaltsam. Gerade mit Kindern, die ungern warten bis sich in der braunen Erde etwas zeigt, kann es  spannend sein, zu sehen wie erst die Wurzeln wachsen und wie schnell es dann geht.

- Die erste Zeit der Keimung lässt sich auf diese Weise sehr platzsparend organisieren und die Sämchen können Katzen-sicher, einfach und schnell am idealen Ort (Temperatur) platziert werden.

- Nach einem Monat sind einige Sämchen noch nicht gekeimt (einige Sorten davon habe ich jedoch seit Jahren noch nie zum Keimen gebracht, beziehungsweise die Sämchen habe ich aus öligen Antipasti oder Gewürzpackungen herausgefischt...). Aber: ich weiss wenigstens woran ich bin und muss nicht mehrere Wochen lang Töpfchen herumstehen lassen und Platz brauchen für ein letztes Restchen Hoffnung.

- Toilettenpapier eignet sich im Gegensatz zu Küchenpapier / Zewa nicht: die Sämchen schimmeln eher und das Papier ist instabil und reisst sehr schnell.

- Die Sämchen können auch mit dieser Methode schimmeln und nicht nur in Anzucht-Erde oder im Kokossubstrat - aber man sieht es wenigstens gleich.

- Die Keim-Quote ist bisher bei mir etwas schlechter als bei der konventionellen Keimung in den vergangenen zwei Jahren - aber ich habe dieses Jahr auch einige sowieso sehr schwierige Fälle mit dabei und ich bleibe noch dran.

- Selbst wenn sich im Keimbeutel schöne Würzelchen gebildet haben und alles super aussah, haben es einige Keimlinge nach dem Umpflanzen in die Töpfchen nicht geschafft, weiter zu wachsen. Weshalb? Ein Verdacht ist Folgender:


- Mehrere der kleinen Pflänzchen sind nach dem Wechsel ins Töpfchen mit einem "Helm" aus dem Kokossubstrat aufgetaucht. Das heisst: auch wenn die kleine Wurzel gut gewachsen ist, konnten sich anschliessend die Keimblätter nicht aus der harten Samenhülle befreien! So faulen die Blättchen in der darin ab und damit stirbt das kleine Pflänzchen. Das war wohl auch bei einigen der Fall, bevor sie nur schon das Tageslicht erreicht hatten.

- Ganz allgemein ist das keimen lassen auf Haushaltpapier ein super spannendes und anschauliches Experiment! Nur schon deshalb werde ich es wohl im nächsten Jahr (und vielleicht sogar in dieser Saison schon mit einigen anderen Samen / Pflanzen) nochmals probieren.




Zieht ihr jeweils auch Chilis (... oder Tomaten oder andere Pflanzen...) selbst aus Sämchen? Oder kauft ihr lieber Setzlinge oder gar gleich das fertige Gemüse? Habt ihr die Methode hier auch schon ausprobiert?

Was sind eure Tipps und Erfahrungen für eine erfolgreiche Anzucht?

Liebe Grüsse
Miuh


P.S. Gerne zeige ich meine keimenden Chilis auch beim Freutag und bei der Vorfrühlingsglück Linkparty.