Montag, 24. September 2018

Was aus Vogelfutter so alles wächst...

Habt ihr euch einmal überlegt, welche Sämereien alle so in Vogelfutter enthalten sind? Wenn ich jeweils die Inhaltsangaben lese, kenne ich einiges, manches ist mir unbekannt, aber viele Gedanken habe ich mir darüber früher nicht gemacht. Wichtig ist mir viel eher, dass das Vogelfutter eine gute Qualität hat, möglichst vielen Vögeln nützt und sie gut nährt.


Dieses Jahr sind mir jedoch so viele Pflanzen aus dem von den Vögeln verschütteten Vogelfutter gewachsen, wie noch nie... Hier oder dort einmal eine Sonnenblume gab es ja schon, aber nun habe ich manches Mal gestaunt und einiges dazugelernt!


Angefangen hat es im Frühling mit einer Gerstenähre und einer Rapspflanze, welche einträchtig nebeneinander wuchsen. Von der Gerste habe ich ein Körnchen probiert, als sie reif war (ich finde es immer cool, wenn unerwartet etwas essbares wächst, da kann ich nicht widerstehen..). Beides wurde später nach dem Abreifen von Vögeln oder anderen Tieren gefressen - vielleicht sind aber einige Körner auch in die Erde gekullert und treiben nächstes Jahr wieder aus?


Auch die Pflanze, welche ich am meisten unterschätzt hatte, fing früh an, zu wachsen... Wo sie zwischen den Terrassensteinen hervorkam, zupfte ich sie aus, in einzelnen Blumentöpfen und am Wiesenrand liess ich die unauffällige, feine Pflanze mit den kleinen, blauen Blümchen sein.


Dass diese Pflanze Lein ist, dessen Leinsamen ich schlussendlich im August ernten und essen konnte (also ein paar davon...), habe ich mehr per Zufall herausgefunden. Hier habe ich euch schon ausführlich darüber berichtet - eine sehr interessante Pflanze!


Immer wieder wuchs auch eine Kohl-Art, sowohl am Wiesenrand, wie auch aus Töpfen, welche in der Nähe standen. Leider weiss ich nicht, um welche Art es sich handelt, und auch das Foto ist nicht überragend - irgendwie erschien mir der Kohl wohl zu uninteressant?


Dabei wurde und wird er geliebt von den Raupen der Weisslinge, welche die Pflanzen immer wieder wegfressen. So viele der weissen Schmetterlinge wie dieses Jahr habe ich noch nie gesehen und mich sehr an ihnen gefreut!


Die Sonnenblumen hatte ich ja schon zum Anfang erwähnt. Irgendwie ist es mir noch nie gelungen, Sonnenblumen gezielt anzuziehen und an einem gewünschten Ort hinzusetzen. Nur "Vogelfutter-Sonnenblumen" wachsen bei mir mal hier, mal da.


Je nach Art der Samen sind die Sonnenblumen aus dem Vogelfutter ganz unterschiedlich: etwas grösser oder ganz klein - und auch die Blüten sind verschieden. Ich mag sie alle!


Eine Pflanze mit Sonnenblumen-ähnlichen (aber viel kleineren) Blüten, welche in den "Vogelfutter-Töpfen" wuchs, gab mir schon letztes Jahr viel zu rätseln. Mit Hilfe lieber mit-Bloggerinnen fand ich heraus, dass es sich wohl um eine grosse, staudige Mädchnaugen-Art handelt. Ob sie tatsächlich durch das Vogelfutter versamt wurde, weiss ich nicht. Auf jeden Fall tauchte sie auch dieses Jahr in den Töpfen auf, welche unter dem Futterhäuschen gestanden waren. Die Pflanze ist nicht nur dekorativ bis in den Herbst hinein, sondern auch beliebt bei den Insekten.


Zum ersten Mal (was mich etwas erstaunt, denn Hanf-Sämchen sind wohl in ziemlich jeder Futter-Mischung vorhanden) ist mir dieses Jahr aus Vogelfutter eine Hanf-Pflanze gewachsen. Was leider oft etwas in Vergessenheit gerät ist, dass Hanf (wie auch der Lein) eine alte Nutzpflanze ist, welche vielfältig verwendet werden kann: zum Beispiel für Öl (aus der Saat), als gesunde Knabberei und Nahrungsergänzung (ebenfalls die Sämchen), sowie als Rohstoff für Fasern - welche zu Seilen, als Baustoff, aber auch zu Textilien verarbeitet werden können.


Zusätzlich sind (wohl ebenfalls aus dem Vogelfutter) einige Pflanzen gewachsen, welche mir bisher unbekannt sind: Sie tragen unterschiedliche, aber zumeist irgendwie Gras-ähnliche Rispen und auch Blätter, welche an kräftiges Gras oder Getreide-Arten erinnern. Vielleicht kennt jemand von euch diese Pflanzen?


Wie ist das bei euch, lasst ihr solche "Trouvaillen" - zum Beispiel eben aus dem Vogelfutter, aber vielleicht auch Pflanzen, welche sonst versamt sind - im Garten stehen und schaut, was daraus wird?

Selbst bin ich meist viel zu neugierig (und auch zu mitleidig), um unbekannte und ungeplante Pflänzchen auszureissen. Genau diese Pflanzen haben mir diesen Sommer sehr bereichert und mir einige "Aha-Erlebnisse" bescherrt, allen voran der Lein!

Nun schaut euch gerne nochmals die Collage ganz am Anfang an... auch wenn es zumeist nicht die auffälligsten Pflanzen oder Blüten sind - ist das nicht toll?

Liebe Garten-Grüsse
Miuh

P.S. Gerne zeige ich meine Vogelfutter-Überraschungen auch beim Sonntagsglück, bem Gartenglück, beim Freutag und beim Natur-Donnerstag



21 Kommentare:

  1. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen Winterfutter auszustreuen. Das werde ich im nächsten Jahr mal versuchen. Interessant was dabei heraus gekommen ist :))
    LG Heidi

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    1. Liebe Heidi, spannend ist das auf jeden Fall! Selbst ausgestreut habe ich nicht einmal, das haben die Vögel gerne übernommen... So hatte ich die entsprechenden Pflanzen auch an allerlei Orten und dort, wo alles gepasst hat, sind sie schliesslich auch gross gewachsen. Liebe Grüsse, Miuh

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  2. ich glaube, ich säe im frühjahr extra mal vogelfutter aus! so spannend, was sich daraus alles entwickelt hat!!
    liebe grüße
    mano

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  3. So ein interessanter und toller Beitrag über die "Vogelfutterblumen", ich hatte einmal in einem Fensterkistchen ein paar kleine Sonnenblumen zwischen den Geranien und habe da auch festgestellt, dass diese wohl wegen dem Vogelfutter dort gelandet sind. Dass es aber eine so geosse Vielfalt davon gibt, habe ich nicht gewusst.
    Danke und liebe Grüsse
    Doris

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  4. Wie schön. Wir sind übrigens auch zu mitleidig, um Pflanzen auszureißen... Wir kaufen aus Mitleid auch häufig Pflanzen im Abverkauf, weil sie uns Leid tun :-)

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  5. Wenn wir unseren Ordnungswahn ablegen würden und der Natur den Garten überlassen würden kämen wir immer wieder ins Staunen. Das erlebe ich bei einer verlassenen Liegenschaft. Da dürfen sich die Erben von mir aus noch lange streiten.
    L G Pia

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  6. oh letztes Jahr hatten wir im Blumenkasten einen großen Hanf vom Vogelfutter. Sehr lustig und lecker. so einen Teelöffel voll Samen hatten wir. Und hey, die riechen stark die Blütenstände! wow. Eine schöne Sammlung hast Du! Viele Grüße, Eva

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  7. Das ist toll... Soweit kommt es aber bei mir nie, denn die Vögel fressen alles auf und um den Rest kümmern sich die Waldmäuse... Da ich auf einem heiklen Grundstück gärtnere (trocken, sandig, schattig...) lasse ich alle Pflänzchen stehen, die hier keimen und habe so manche Überraschung erlebt. Zum Beispiel haben mir Vögel Wildrosen in den Garten gebracht... Nur bei zu vielen Ahorn-, Birken- und Kiefernsämlingen muss ich beizeiten eingreifen, sonst habe ich nur noch Wald ;-)... Wegen der o. g. Bedingungen lasse ich auch Wildkräuter wie Lunaria und Rupprechtskraut stehen, Weidenröschenarten usw. Sie sind zart, aber stark, und ihre Blüten sind bei Faltern, Hummeln und anderen Insekten beliebt... Vielleicht werfe ich wie Mano im Frühling auch mal eine Handvoll Vogelfutter in eine offene Gartenecke ;-). Lieben Gruß Ghislana

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  8. Wow, das sind ja tolle Saat-Ergebnisse, die sich bei Dir in diesem Jahr ergeben haben, liebe Miuh!
    Auf unserem Gartentisch hatte ich nur ein Mal mitten im milden Winter keimende Saat auf dem Holz neben dem Futterhaus. Die musste ich dann aber im Frühjahr vom Tisch entfernen, damit er noch etwas erhalten blieb. Und alles, was vom Tisch fiel, das landete direkt im dichten Efeu-Teppich. Also so gar keine guten Standort-Bedingungen für Vogelfutter-Sämlinge.
    Und nun hat mir dieser Sommer leider bewiesen, dass wir in den nächsten Jahren wegen unseres grauen Mädchen-Trios-Infernale besser keine Vögel mehr füttern und auch kein Wasser mehr bereitstellen sollten. Denn unsere Teilzeit-Freigängerinnen sind einfach zu erfolgreich. Oder die standorttreuen Gartenvögel waren in den letzten 10 Jahren einfach zu verwöhnt von Maus & Allegra, von denen kaum noch eine Gefahr ausging …
    Und im Garten meiner Mutter - unter dem alten Apfelbaum, zeigt sich zwar so mancher Sämling, aber dem ist es dort meist zu dunkel und im Sommer viel zu trocken.
    Also sind das Einblicke, die ich in den nächsten Jahren wohl kaum in natura erleben werde!
    Liebe Grüße schickt Dir Silke

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  9. Bei uns wuchs in diesem Jahr ganz toll eine Hirse, der die Hitze und Trockenheit rein gar nichts ausmachte. muß auch im Vogelfutter gewesen sein. Ganz tolle blaugrüne lanzettliche Blätter und die Saatstände eine Pracht!
    Muss ich auch nochmal für den Blog fotografieren.
    Sonnenblumen wurden leider gar nichts, dafür war es trotz täglicher Bewässerung einfach zu trocken bei uns. Unser lehmig-toniger Boden ist dann auch extrem schwierig - da keimt dann nichts bzw. was keimte, verdorrt sehr schnell, man könnte den ganzen Tag bewässern ... das geht ja leider nicht ...und auch Mulch nützt dann nichts mehr bei uns.
    Dafür habe ich allerdings Topinambur, blüht ja auch ähnlich. Allerdings erst spät, die Blüte.

    Lein habe ich bewußt ausgesät, das ist jedes Jahr wieder schön!
    Kohlweißlinge waren bei uns auch überwiegend in diesem Jahr. Das ist jedes Jahr anders mit den Schmetterlingen.

    Bei Hanf würden die Polizisten bei uns im Umkreis wohl ROT sehen *lach*, den vermeide ich lieber im Garten, der ja voll einsehbar ist ...

    Es sieht aus, als hättes Du die selbe Hirse, die bei uns wächst (rechts in der Collage)

    Ich lasse natürlich so manches stehen, wenn es in das Beet passt. An Stellen, wo ich es optisch nicht mag, kommt es weg. Bei mir darf aber schon vieles auch wild wachsen.

    Liebe Grüße
    Sara

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  10. Liebe Miuh,
    bei uns steht das Futterhäuschen entweder auf dem Rasen oder in unserem kleinen Wald. in beiden Fällen wächst da nicht viel, der Rasen wird gemäht und im Wald ist es vielen Pflanzen zu dunkel.
    Bis jetzt war mir aber auch immer nur wichtig, dass die Vögel gutes Futter bekommen und satt werden.
    Aber interessant ist es schon, was da alles so wächst, Deinen Artikel habe ich mit Interesse gelesen und ich war erstaunt, wieviele verschiedene Pflanzen austreiben.
    Ich wünsche Dir eine schöne Woche.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

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  11. Liebe Miuh,
    ich bin zwar etwas spät dran, aber gell, besser spät als nie ;-) Bei mir wächst unter dem Vogelfutterhäuschen auch ab und zu etwas, das wohl beim Picken heruntergefallen ist. Und ich lasse es ebenfalls stehen und schaue, was draus wird. Mit Sonnenblumen geht es mir so ähnlich wie dir, selten wachsen sie dort, wo ich sie säe, aber unterm Vogelfutterhaus schon ;-) Kohlweißlinge gab es hier heuer auch so viele wie selten zuvor, ich denke, es gibt bei den meisten Tieren aufgrund der Änderungen bei Witterung und Nahrungsangebot gewisse "Schübe", also starke und schwache Jahre.... Wäre auch schön, wenn's im kommenden Jahr von den heuer von mir ausgesäten Insektenfutterpflanzen viele Nachkommen in unserem Garten gäbe! Leider wuchsen davon nicht viele in der heißesten Zeit, aber davor und danach sind doch einige der Pflanzen gekommen, und viele davon finde ich sehr hübsch!
    Ich hoffe, trotz der von dir erwähnten Katzensorgen und zu viel Arbeit geht es dir gut!
    Herzliche Rostrosengrüße und ein schönes Wochenende,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2018/10/thailand-reisebericht-teil-6-chiang-rai.html

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  12. Liebe Miuh,
    das ist ja eigentlich toll.
    Über so eine kleine Wildfutterecke
    freuen sich die Vögel dann auch im Sommer :-)
    Ganz viele liebe Herbstgrüße
    sendet dir die Urte

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  13. wow
    das hast du gut beobachtet was da alles so wächst
    ja..es sind ja verschiedene Sämereien im Streufutter
    hier gibt es keine Vögel ..
    also auch kein Futter

    liebe Grüße
    Rosi

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  14. I had weird stuff popping up all the time under the bird feeder!! Some of it was rather pretty!

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