Montag, 29. August 2016

Der kleine Igel kam nicht mehr

Der kleine (halbwüchsige) Igel, den der Tierarzt für uns aufgepäppelt hatte und uns danach zum Auswildern wieder übergeben hat (hier der Bericht dazu), ist uns sofort ans Herz gewachsen!
Via Überwachungskamera sahen wir, wie er in seinem Karton-Häuschen ein- und ausging, herumschnupperte und trippelnd auf Tour ging.
Doch eines Morgens kam er nicht mehr zurück. Vermutlich hatte er eine bessere Unterkunft, oder sogar seinen alten Unterschlupf wieder gefunden? Man sagt ja, Igel seien sehr reviertreu. Wir entsorgten das Kartonhäuschen und nahmen innerlich Abschied.
Doch wenige Tage später sah ich per Zufall früh Morgens Bewegungen in Nachbars Garten hinter dem Zaun. Schnell schaute ich nach und fand den Igel, wie er hektisch dem Zaun entlang hin- und herlief... Im Pijama und mit einem kleinen Schäufelchen bewaffnet ging ich in den Garten, grub angestrengt ein schmales Loch in die harte Erde unter dem Zaun und stellte etwas Katzenfutter hin. In solchen Momenten kümmert es mich zum Glück recht wenig, was die Nachbarn denken könnten ;-) Der Igel schlüpfte durch die Lücke, ein neues Häuschen wurde gebastelt und der Igel zog wieder bei uns ein...
Nochmals einige Tage später sah ich am Morgen einen überfahrenen Igel auf der Tiefgarageneinfahrt. Mist, kann man nicht einmal da aufpassen? Erst einige Sekunden später wurde mir bewusst: Sch....., "unser" Igel! Wieder kam kein Igel-Besuch mehr und wir waren sehr traurig. Warum nur habe ich sogar Wildtiere so schnell so gerne?
Doch nach einigen Tagen geschah das "Wunder": die Übewachungskamera registrierte eine Bewegung und filmte den Igel, wie er wieder ins Häuschen einzog. Wahrscheinlich war ein anderer Igel Strassenopfer geworden, was natürlich ebenso traurig ist!
Trotzdem freuten wir uns für "unseren" Igel, gaben ihm einen Klecks Futter und frisches Wasser und freuten uns immer, wenn er wieder in die "Videofalle" tappte.
Nun ist wieder seit einigen Tagen Funkstille... Aber ich vertraue darauf, dass der Igel einfach wieder auf etwas längerer Tour ist und bald zurückkommt.
Trotzdem zeigen die Erlebnisse mit dem Igel zwei der grössten Gefahren für die Tiere:
- Strassenverkehr
- Verbauen der Landschaft, undurchlässige Zäune, ausgeräumte Landschaften und Gärten ohne Nahrungsangebot...
dazu kommen noch:
- Rasenmäher, Mähroboter und andere elektrische Geräte
Bitte passt auf die stacheligen Freunde auf, fahrt vorsichtig, schaut vor dem mähen auch einmal unter den Büschen nach und lasst ihnen auch einige unaufgeräumte Ecken im Garten!
Bitte entschuldigt die schlecht Qualität der Fotos, es sind Standbilder der Überwachungskamera und Handyfotos... aber trotzdem süss, oder? Traude (Rostrose, hier zu finden) hat mich übrigens beim letzten Igel-Bericht (hier) in einem Kommentar darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht glaubt, dass Igel Nacktschnecken fressen... nach einigen Wochen beobachten fürchte ich, dass sie absolut Recht hat. Jänu... der Kleine ist trotzdem willkommen! Liebe Grüsse, Miuh

P.S. Falls Ihr Euch für alte Kirchen oder "Lost Places" interessiert, seid Ihr herzlich eingeladen, einmal auf meinem Zweitblog: geheimtippreisen.ch vorbeizuschauen: dort habe ich über die Kirche St Dunstan-in-the-East in London geschrieben.
https://geheimtippreisen.blogspot.ch/2016/08/st-dunstan-in-east-lost-place-aber.html


6 Kommentare:

  1. Liebe Mihu,
    ich bin auch jedesmal froh, wenn der Bewegungsmelder angeht und das kleine Stacheltierchen durch den Garten spaziert.
    Letztes Jahr waren sogar zwei unterwegs. Heuer nur einer.
    Nachbarshaus zerfällt,so habe ich einen Lost Places genau gegenüber.
    Wahrscheinlich wohnt dort eh die ganze Igelfamilie.
    Hab noch eine schöne sonnige Woche,
    Manuela

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  2. Was für ein herziger Gast, liebe Miuh! Ich kann deine Sorgen gut nachvollziehen, ich mach mir um "unseren" Igel auch immer gleich sorgen, wenn der Teller mit Katzenfutter, den wir ihm abends hinstellen, am Morgen nicht leergefressen ist. Aber normalerweise dauert die Abwesenheit nur einen Tag - in der nächsten Nacht wird der Teller dann wieder leer. Da atme ich dann immer auf. Für mich ist es ebenso schrecklich wie für dich, immer wieder überfahrene Igel auf der Straße zu sehen. Und auch ich schließe Tiere schnell ins Herz, mit denen ich (in positiver Weise) näher zu tun bekomme - egal ob Wild- oder Haustiere... (Den Marder hab ich nicht ganz so lieb gehabt, der uns ein Kabel im Auto zerfressen hat ;o)) Schade, dass Nacktschnecken offenbar so grausig schmecken - ich hätte hier einige im Angebot ;o))
    Herzliche rostrosige Grüße und ein schönes Wochenende,
    Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/08/heute-mal-ein-bunt-gemixter-post.html

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  3. igel sind wirklich äußerst nette gartengenossen! ich freue mich auch immer sehr, sie hier rumkruschpeln zu hören und sie manchmal auch zu sehen! totholz, laubhaufen und viele verstecke bieten ihm bei uns schutz.
    danke für deinen netten kommentar bei mir!
    liebe grüße, mano

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  4. Über so einen netten Gast in unserem Garten würde ich mich auch freuen! Ich drücke ihm und Euch die Daumen, dass er weiterhin so reviertreu Eurem Garten gegenüber und vor Unfällen verschont bleibt.
    Liebe Grüsse
    Andrea

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  5. Was für eine wundervolle Geschichte, da fiebert man richtig mit, der Igel kam wieder und wurde nicht überfahren, ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute!
    Wir hatten auch mal einen kleinen Igel, er war in unserem Garten und viel zu klein für eine Überwinterung. Da haben wir ihn aufgepäppelt und gefüttert, Ende Oktober hat er sich eingegraben. Aus Holzscheiten haben wir ein Häuschen über sein Quartier gebaut. Er hat überlebt! Im darauffolgenden Mai ist er wieder aus seinem Winterschlaf erwacht.
    Unser Gärtchen ist sehr klein, deshalb haben wir ihn in der Nähe eines Schrebergartens wieder ausgesetzt.
    LG Heidi

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  6. Schöne Bilder Miuh! Bei uns sind auch welche und ich habe auch gehört, dass sie auf Katzenfutter stehen. Manchmal höre ich sie am Abend rascheln und ich freu mich, dass wir einen großen Garten haben, wo sie genug Möglichkeiten haben zu leben und sich zu vermehren. Alles nicht mehr so selbstverständlich dieser Tage, oder?!
    Liebe Grüße
    Elisabeth

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