Samstag, 30. Juli 2016

Kirschpflaumen - noch eine Überraschung im Garten!

Kennt Ihr Kirschpflaumen? Mir waren sie bis gestern völlig unbekannt und ihre Entdeckung eine Überraschung...
Neben unserem Zwetschgenbaum wuchs schon seit einigen Jahren ein Seitentrieb aus der Wurzel... Gärtner sagen dazu, man solle solche Wildtriebe unbedingt ausreissen - aber wenn eine Pflanze nicht gerade zu sehr im Weg steht, lasse ich sie lieber wachsen, wage das Experiment und schaue, was daraus wird!
Diesen Frühling nun blühte der unerdessen schon etwas grössere Seitentrieb wunderschön weiss. Die Blüten waren etwas kleiner als diejenigen der Zwetschge und auch die Blätter und Äste sehen etwas anders aus.
Als wir in letzter Zeit Sträucher zurückschnitten, blieb der Seitentrieb natürlich verschont, und zum ersten Mal fielen mir kleine, rundliche Früchte daran auf: "Schau, da ist so etwas wie kleine, wilde Zwetschgen!" Obwohl ich überzeugt war, dass dies bestimmt zähe, saure oder sonst ungeniessbare Früchte geben würde, war meine Neugier geweckt!
Als ich gestern am Bäumchen vorbei ging, lagen nun einige hellrote, teilweise etwas gelb angefärbte Früchte in Kirschgrösse am Boden. Zuerst vermutete ich, dass es nur die kleinen, unreifen Wildzwetschgen wären, aber die Früchte sahen gut aus und fühlten sich reif an. Wir probierten seeehr vorsichtig ein ganz kleines Stückchen - und waren überrascht! Die Früchte schmecken super, ähnlich wie Zwetschgen, sehr süss und aromatisch. Wow! So sammelte ich die restlichen Früchte, die noch ganz waren auf. Einmal mehr hatten wir überraschend etwas Feines im Garten gefunden :-)
Nach einigen Recherchen fand ich folgendes heraus:
Kirschpflaumen (andere Namen dafür sind: Türkenkirsche, Wildpflaume, Myrobalane) - Bäumchen werden gerne als Unterlage für veredelte Zwetschgen- oder Kirsch- Bäume verwendet. (Daher unser Austrieb unter der Zwetschge!) Die Früchte sehen Kirschen - förmig aus, schmecken aber eher wie Zwetschgen und können rot, gelb oder sogar schwarzrot gefärbt sein. Der Geschmack kann variieren von sauer über fade, mehlig bis süss-aromatisch. Bäume oder auch verzweigte Sträucher entstehen aus Boden-Austrieben von verwilderten Obstplantagen, oder auch aus versamten Kernen. Die Früchte sind meist nicht sehr lange haltbar - vielleicht habe ich sie deshalb noch nie zu kaufen gesehen? Bei uns sind die Früchte praktisch unbekannt, in Osteuropa und einigen Teilen von Österreich und Deutschland hingegen kennt man sie eher. Mehr Informationen dazu findet Ihr zum Beispiel hier: Wikipedia, hier: wildundfrei.net oder hier: baumkunde.de.

Mehr Überraschungen aus unserem Garten findet Ihr hier: Kiwi, hier: Tigerschnegel, hier: Nachtkerzen

Apropos Überraschung: Der Igel, den wir in unserem Garten ausgewildert haben (hier der Igel-Bericht), wohnt noch immer hier und mag unser Karton-Häuschen sehr, obwohl es nicht sehr stylisch ist. Er geht jede Nacht auf Tour und wird von Zeit zu Zeit von uns gesehen oder von der Überwachungskamera erwischt...

Liebe Grüsse, Miuh







Dienstag, 26. Juli 2016

Viel Glück, kleiner Igel!

Vor eineinhalb Wochen fanden wir am Morgen in der Nähe des Hauses einen Igel am Wegrand, der mehr tot als lebendig war... Er lag auf der Seite, hielt die Augen geschlossen, war voller kriechender und hüpfender Parasiten und stank ziemlich. Gesunde Igel soll man natürlich in der Natur lassen, aber dieser hier sah aus, als bräuchte er Hilfe.
Zum Glück gibt es Igelstationen, die online, am Telefon und vor Ort Hilfe anbieten... in unserer Nähe zum Beispiel: Igelzentrum in Zürich oder Igelstation Russikon oder Igelstation Winterthur oder Igelstationen Ostschweiz ... alle mit sehr informativen Homepages! Diese Igelstationen werden normalerweise von engagierten Privatleuten betrieben und sind deshalb nicht rund um die Uhr erreichbar. Am Morgen früh kontaktierten wir darum den Tierarzt und durften den kleinen Patienten gleicht vorbeibringen.
Ob er durchkommen würde, war leider nicht klar, er war (vielleicht durch den tagelangen Regen und das kalte Wetter) stark unterkühlt und hatte eine Lungenentzündung. Er war noch eher jung und klein, etwas unterernährt und voller Parasiten. Wir hofften das ganze Wochenende über und freuten uns sehr, dass er am Montag noch lebte!
Nach einer Woche Pflege mit Antibiotika und Extrafutter durften wir den kleinen Kerl heute wieder abholen. Da Igel sehr standorttreu sind, sollte man sie wenn möglich wieder etwa dort auswildern, wo man sie gefunden hat, was in diesem Fall nicht der Weg, aber unser Garten sein wird. Zudem ist unser Garten sehr igelfreundlich, mit viel Gebüsch, Laub, Schnecken und sonstigen Tierchen, etwas wild und ohne Chemie.
Das geschützt an der Hausmauer aufgestellte Karton-Häuschen, mit Plastikfolie etwas wasserfest gemacht und mit Holzwolle ausgepolstert ist nicht 100% ideal und auch nicht so hübsch wie die richtigen Igel-Häuser, aber es wird dem Igel eine bequeme, trockene und warme erste Unterkunft bieten. Er hat es auf jeden Fall wunderbar angenommen und sich nach kurzen Erkundungstouren wieder darin verkrochen.
Damit wir immer mal wieder bequem einen Blick darauf werfen können, haben wir eine kleine Überwachungskamera dazugestellt :-) Die Bildqualität ist nachts nicht ganz ideal, aber man sieht etwa, was läuft...
Nun wünschen wir dem kleinen ex-Patienten ein gutes, gesundes langes Leben und laden ihn natürlich herzlich zum Nacktschnecken-Schmaus in unserem Garten ein ;-)

Wenn Ihr Igeln etwas gutes tun wollt, räumt den Garten nicht komplett leer, stellt im heissen Sommer ein flaches Wasserschälchen hin, passt auf mit Rasenmähern und anderen Maschinen - und natürlich ebenso auf der Strasse!

Die Fotos sind übrigens alle heute entstanden... am Fundtag war daran nicht zu denken!

Liebe Grüsse, Miuh






Sonntag, 24. Juli 2016

Spitzmaus

Mit Haus und Garten oder sonst in der Natur erlebt man immer wieder etwas und lernt dazu... Als ich gestern Nachmittag in die Waschküche kam und einen Haufen Vorhänge die dort lagen, zur Seite schieben wollte, hatte ich das Gefühl, mich schauen zwei kleine Äuglein an und ein Näschen schnuppert in meine Richtung... Schnell schloss ich die Tür und holte erst mal einen genügend grossen durchsichtigen Plastikkübel mit Deckel. Und tatsächlich: da aus den Vorhängen schaute eine etwa 5cm kleine Spitzmaus! Wie sie dorthin gekommen ist, wundert mich sehr - schliesslich ist das Kellerfenster relativ eng vergittert... Ein Glück ist auch, dass die Kleine von unseren (Haus-) Katzen noch nicht entdeckt worden ist!
Das Einfangen ging relativ einfach, ganz ohne Drama und herumrennen - und auch der Ort, wo das Spitzmäuschen freigelassen werden soll, war schnell gefunden: unser Kompost.
Zu unserem Erstaunen rannte die Spitzmaus nicht davon, nachdem wir sie freigelassen hatten, sondern schnupperte ziemlich gemütlich auf dem ganzen Kompost herum und kroch in kleine Vertiefungen. Von Zeit zu Zeit piepste sie in einem sehr hohen Ton und knabberte etwas, wahrscheinlich Asseln. Um die Häuschenschnecke machte ich mir auch kurz Sorgen, aber sie wurde einfach überkrabbelt.
Erst nach etwa 10 Minuten war wohl der erste Hunger gestillt und das Spitzmäuschen trippelte an den Rand des Komposts, kletterte geschickt etwas nach unten und verschwand dann wieder im Kompost in einer grösseren Lücke hinter dem Karton - Ich bin mir ziemlich sicher, der Kompost hat einen neuen Bewohner :-)
Nun blieb etwas Zeit zu googeln und mein Wissen über Spitzmäuse zu ergänzen: Wikipedia und "Die Welt" halten jede Menge Informationen bereit, aber das spannendste für mich war:

- Spitzmäuse sind weniger mit den Mäusen (Nagetiere) verwandt, sondern eher mit Maulwürfen oder Igeln (Insektenfresser)
- Sie haben einen extrem schnellen Stoffwechsel, fressen täglich das 1-2 fache ihres Körpergewichts und verhungen, wenn sie 2 Tage nichts fressen. (zum Glück haben wir sie gefunden!) Das Herz schlägt im Normalfall 800-1000 mal in der Minute.
- Als eines von ganz wenigen Säugetieren können einige Spitzmaus-Gattungen Gift (im Speichel) produzieren und damit auch einmal grössere Beute wie Mäuse oder Frösche erlegen, oft ernähren sie sich aber von Insekten (Asseln, Tausendfüssler), Schnecken, Würmern... Für Menschen kann der Biss ziemlich schmerzhaft sein.
- Katzen jagen und töten Spitzmäuse zwar, fressen sie jedoch meist wegen deren Moschusgerucht nicht, Eulen, Störche und Schlangen fressen sie dennoch.
- Ihr Sehsinn ist eher eingeschränkt, am stärksten verlassen sie sich deshalb auf den Geruchssinn sowie auf den Gehörsinn. Auch hier sind sie wiederum speziell und können als eines von wenigen Säugetieren die Echo-Ortung zu Hilfe nehmen.

Habt Ihr allenfalls Ergänzungen, eigene Erfahrungen oder wisst mehr zum Thema? Eure Kommentare sind herzlich willkommen! 
Liebe Grüsse, Miuh

Samstag, 16. Juli 2016

Perücken - Himmel mit Gedanken

Unser Perückenstrauch (mehr Informationen dazu hier) sieht momentan aus wie eine Wolke...
eine Wolke aus den riesigen, puscheligen Samenständen, die später im Herbst dann in Büscheln durch unseren Garten rollen werden.
Momentan schaue ich die Perücken-Wolken noch lieber gegen den Himmel an und geniesse die Licht-Stimmungen, die dadurch im Garten entstehen.

Gerade wieder nach den letzten beiden Nächten kommt es auch mir manchmal merkwürdig vor, über Wolken, Himmel, Pflanzen und Garten zu schreiben... Wenn man Freunde in der Türkei, in Frankreich und in anderen Ländern ausserhalb des eigenen hat, oder sonst auch nur ein wenig am Weltgeschehen interessiert ist, lassen einen solche Nächte und Ereignisse nicht kalt - und wohl ist es vielen ähnlich wie mir ergangen: viel Schlaf gab es in den letzten 48 Stunden nicht.
Dennoch oder gerade deswegen habe ich mich einmal mehr dafür entschieden, dass mein Blog bewusst eine Wohlfühlzone sein und bleiben soll, für mich und für Euch. Mein Alltag bringt mir mehr als genügend News, Dramen, schnelle Entscheidungen und Verantwortung. Das alles soll hier möglichst aussen vor bleiben - für mich und für alle anderen, die ihrer Seele eine kleine, glückliche Pause und Frieden gönnen mögen.

Eines möchte ich doch noch sagen: der Himmel ist für uns alle derselbe! - Womit wir wieder beim Thema wären. Gerne verlinke ich meinen himmlischen Beitrag bei der Raumfee "In heaven" und grüsse Euch still,
Miuh